Samhain, Halloween und die Christianisierung

Das Fest wurde von irischen Auswanderen nach Amerika gebracht und kam von dort zu uns zurück. Der Versuch der Kirche, im Laufe der Christianisierung das „heidnische“ Samhain zu verbieten gelang nicht und Papst Gregor IV verfügte im Jahre 837, dass die Toten am 1. November als „Allerheiligen“ (gefolgt von Allerseelen am 2.11.) geehrt werden sollten. Die Protestanten führten dann im 16. Jahrhundert „All Hallowes Evening“ (kurz Hallowe’en) als christliche Feier ein.
Gemäß unserem gängigen Kalender liegt das Fest auf dem 31. Oktober, doch traditionell gehört Samhain zu den 4 Mondfesten des Jahreskreises (Imbolc, Beltane, Lammas, Samhain) und wird traditionell am 11. Schwarzmond des Jahres gefeiert. Es ist das Fest im Rad des Jahres das den Vegetationszyklus abschließt.

In der Nacht von Samhain reitet zum ersten Mal die “Wilde Jagd”, die uns in den “Rauhnächten” wieder begegnen wird. Die Sturmgeister sind los, die Zeit des “Draußen” ist vorbei, man wendet sich nach “Innen”.

Das Fest der letzten Ernte und das “Hexenneujahr”

Als letztes der drei Erntefeste im Jahreskreis ist es das endgültige Ende des Herbstes und der Erntezeit. Das Jahr des Sonnenkönigs ist nun zu Ende und zu diesem Fest krönen wir ihn zum Herrn der Schatten, zum König der Unterwelt. So gehen wir mit ihm in das “Dunkle Viertel” bis er nächstes Jahr an Imbolc das Licht wieder zu uns bringt.
Die Erde hat ihr Letztes für uns gegeben. Kohl und Kartoffeln werden noch eingebracht. Aber das Jahresrad dreht sich und das Element Erde verhärtet sich während die Luft bereits den Beginn ihrer Herrschaftszeit ankündigt. Sie wird kalt und ungemütlich. Doch jedes Ende ist zugleich auch ein Neuanfang, daher feiern viele Hexen an Samhain ihr Hexenneujahr.

Das irische Wort Samhain bedeutet „Ende des Sommers“ und dieser Tag markiert den keltischen Winteranfang.

Die letzte Ernte in einer herbstlichen Dekoration - Ein Brauch zu Samhain.

Die letzte Ernte in einer herbstlichen Dekoration – Ein Brauch zu Samhain.

Die Zeit der Heimkehr

Samhain bedeutet ebenfalls “Komm heim”, denn es ist die Zeit der Heimkehr. Die Herden wurden von den Weiden in den Stall getrieben und die Händler, Handwerker und Barden kehrten zu ihren Sippen zurück. Den Sommer über waren sie auf Wanderschaft um Handel zu treiben, Lieder, Geschichten und Heilkräuter zu sammeln, ihr Wissen zu vermehren und sich mit anderen auszutauschen. Nun brachten sie all ihre Schätze nach Hause. Denn nun kam der Winter, die lange, dunkle Zeit in der man die Geschichten und die Heilkräuter brauchen würde.
Es ist eine alte Sitte einen Teller mehr auf den Tisch zu stellen und einen leeren Stuhl, damit die Geister der Ahnen am Festmahl teilnehmen können. Lichter in den Fenstern rufen die Ahnengeister herbei. Auch sie sind willkommen, denn in der stillen Winterzeit kann man ihren leisen Stimmen und ihrem weisen Rat lauschen. Samhain ist das Fest an dem die Wände zwischen den Welten dünn werden. Das Fest an dem Diesseits und Jenseits so dicht nebeneinander liegen dass die Grenzen verschwimmen. Es ist eine zauberhafte Nacht in der die Geister umgehen und ruhelose Seelen ein Zuhause suchen.

Das Fest der Toten: Samhain ist das Ahnenfest

Samhain ist das Fest an dem Diesseits und Jenseits so dicht nebeneinander liegen dass die Grenzen verschwimmen. Es ist eine zauberhafte Nacht in der die Geister umgehen und ruhelose Seelen ein Zuhause suchen.
Zu dieser Zeit wird bewusst, dass es ohne Tod kein Leben und ohne Abschied kein Wiedersehen geben kann. Es ist das tiefe Verständnis, das Tod und Leben zwei Teile eines Ganzen sind.

“Verfolgt nicht nur eure Irdischen Ziele, ehrt die Ahnen, denn Ihrer sind viele”

Zur Ehrung der Ahnen ist es eine alte Sitte zum Samhain-Mahl einen Teller mehr auf den Tisch zu stellen und einen leeren Stuhl, damit die Geister der Ahnen am Festmahl teilnehmen können. Lichter in den Fenstern rufen die Ahnengeister herbei, denn in der stillen Winterzeit kann man ihren leisen Stimmen und ihrem weisen Rat lauschen. Eine Kerze am Fenster ermöglicht es den verstorbenen Ahnen in dieser Nacht ihre Familien zu besuchen.

An Samhain werden bevorzugt Ahnenrituale durchgeführt.

An Samhain werden bevorzugt Ahnenrituale durchgeführt.

Kürbisköpfe und alte Rüben – Ein alter Brauch in der neuen Zeit

Anstatt einer Kerze am Fenster stellte man im alten Irland eine ausgehölte Rübe vor die Türe, um den guten Seelen den Weg zu weisen und zugleich das Haus vor schadhaften Geister zu schützen.
Der Ursprung dieses Brauches ist sprichwörtlich sagenhaft. Denn einer Legende nach gelang es einem Mann namens Jack Oldfield den Teufel zu fangen. Um sich zu befreien musste der Teufel unserem „Jack O“ versprechen, dass er fortan nicht mehr in die Quere kommen würde. Natürlich kam Jack nach seinem Tod nicht in den Himmel, doch auch in die Hölle durfte Jack nicht aufgrund seines Paktes mit dem Teufel. Dieser jedoch erbarmte sich und schenkte Jack eine Rübe und eine glühende Kohle, damit seine unruhige Seele durch das Dunkel wandern könne.
Es gibt noch zahlreiche andere Versionen dieser Legende und eine davon haben wir Euch in einem separaten Blogbeitrag über den Kürbis-Brauch zusammengefasst: Der Halloween-Kürbis (oder die Samhain-Rübe?)

Der Hausaltar mit den Naturkräften in der Samhain-Zeit

Die Farben der Samhainzeit sind Orange, Braun und Schwarz. Der Altar kann nun mit den letzten Herbstfrüchten wie Äpfeln, Nüssen und Maiskolben geschmückt werden. Der Kraftbaum für Samhain ist die Eibe. Die mächtige Wächterin die zwischen den Welten steht. Sie beschützt die Grenze zwischen Leben und Tod, ebenso wie der Rosmarin. Zusätzlich können immergrüne Efeuranken auf den Altar, denn sie symbolisieren das (Über)Leben im Winter aber auch den Tod. Dieser Aspekt kann durch einen Kristallschädel noch verstärkt werden und eine direkte Verbindung zu den Ahnen herstellen.

„Werte Ahnen, seht meinen Altar für das Ahnenfest. Seht, dass ich an euch denke, euch ehre und bereit bin auf euren Rat zu hören.“

Die Kraftsteine für diese Nacht sind alle die Schwarz sind, wie zum Beispiel Onyx oder schwarzer Turmalin. Man kann aber auch roten Jaspis, oder orangefarbenen Calcit auf den Altar legen um sich an die ersterbende Glut des Sonnenkönigs zu erinnern. Krafttiere sind Krähen, Raben aber auch Hunde und Katzen, denn sie können Geister sehen und beschützen uns vor den uneingeladenen Gästen.

Räuchern und Orakeln

In der Zeit wenn die Wände zwischen den Welten dünn sind, kann man besonders gut Orakeln und auf die Zeichen aus der feinstofflichen Welt lauschen.
Zum Räuchern eignen sich würzige bis holzige Düfte wie Rosmarin,  Holunder, Wacholderholz, und Eibe.