Imbolc – Das Lichtfest, die Kerzenweihe

Imbolc, das Lichtfest am 1. Februar

In dieser Jahreszeit fühlen wir dass die Tage bereits länger werden, auch wenn noch bitterer Winter herrscht. Die Luft ist schneidend wie ein Schwert, sie ist klar und rein. Die Farben des Winters sind Pastelltöne, zart und fein wie das Licht, das jetzt um uns herum ist. Deswegen sind Licht und Stille die Botschaft dieses Festes. Imbolc feiert man still. Getobt wird wieder zur Fastnachtszeit wenn der Winter vertrieben wird, aber jetzt ist die Luft noch ganz klar, rein und still. Auch wenn das Wasser sich schon regt unter seiner Eisdecke.

Imbolc wird auch Fest der Lichter, Lichterfest, Maria Lichtmeß oder Kerzenweihfest genannt und zählt zu den „vergessenen“ Festen. Dieses Vergessen hat unter anderem damit zu tun, das Licht heute alltäglich geworden ist, wir haben sogar Licht-Smog in den Großstädten, die Nacht wird zum Tage gemacht. Aber die Wurzel dieses Festes liegt in einer Zeit in der Licht sehr wertvoll war, weil es das Verbrennen von kostbaren Kerzen aus Talg oder Bienenwachs bedeutete, oder das Verbrennen von kostbarem Öl, oder Fett in der Lampe. Die Wiederkehr des Lichts wurde also gefeiert, es wurde gefeiert dass die Tage wieder länger wurden und man weniger Kerzen brauchte.


Kerzenweihe & Pflanzenhelfer

Kerzenweihe zum Lichtfest Imbolc

Kerzenweihe zum Lichtfest Imbolc

Das Thema dieser Zeit ist das Licht und so weihen wir an Imbolc unsere Ritualkerzen. Es ist unser Jahresvorrat an bunten Kerzen die uns durch das Rad des Jahres begleiten. Kerzen dienen bei magischen Handlungen als Verstärker und als Fokus, denn das bewusste Entzünden einer Kerze schafft einen heiligen (Licht)Raum. Durch das Feuer wird die Farbe der Kerze aktiviert und die Farbschwingung breitet sich im Raum aus. Mindestens fünf Farben sollten es schon sein, die wir zum Kerzenkreis auslegen: Gelb für die Luft, Rot für das Feuer, Blau für das Wasser und Grün für die Erde. Dazu noch Weiß, die Nicht-Farbe, die alle Farben in sich trägt. Wer Magenta-Kerzen bekommen kann, sollte sich unbedingt einen Vorrat anlegen. Magenta (Purpur) ist auch keine “echte” Farbe, sondern ein gefühltes Pendel zwischen Rot und Blau und sehr energetisch. Diese Kerzen brauchen wir, wenn wir ein sehr machtvolles Ritual abhalten. Dunkelgraue Kerzen haben auch sehr großes Potential, denn sie eignen sich sehr gut zum löschen und bannen. Ganz egal ob, fünf, sieben, oder neun Farben, zur Weihe werden die Kerzen im Kreis ausgelegt und mit Wacholder, Lavendel, Veilchen und Eberesche geräuchert. All diese Pflanzen sind besonders stark an Imbolc.


Göttin & alte Bräuche

Imbolc steht in Verbindung mit der Göttin Brigid, was die „Strahlende“ oder die Leuchtende bedeutet, sie ist die Tochter des keltischen Gottes Dagda. Sie ist die Göttin der Dicht- und der Schmiedekunst, aber auch die Beschützerin von Heim und Herd. Deshalb kam man an Imbolc an der Herdstelle zusammen um der Göttin Opfer zu bringen, das Orakel zu befragen und um den Segen von Haus und Hof zu bitten. Diese Sitte wurde noch lange verfolgt und „Ofenbeten“ genannt.

Die Eberesche

Besonders die Eberesche, der Baum der dreifachen Mutter, wurde an Imbolc geehrt. Es wurden Amulette aus Ebereschenzweigen hergestellt indem man aus zwei Ästchen ein gleichschenkliges Kreuz formte und einen weiteren Zweig als Kreis darum band. Manchmal war der Kreis auch aus aufgefädelten, getrockneten Beeren. Zusammengehalten wurde das alles mit einem roten Faden: “Eschenholz und Roter Faden, hinein das Glück, hinaus aller Schaden!” Diese Amulette wurden getragen, oder als Schutz aufgehängt.

Dank den Bienen

Da die einzigen Wachs-Lieferanten früher die Bienen waren, wurden auch die Bienen an Imbolc verehrt. Man dankte ihnen für das Wachs für die Kerzen, wünschte ihnen noch einen erholsamen Schlaf und bat sie im Frühling wieder zu erwachen. Manche gingen sogar zu den Bienenstöcken und erzählten leise flüsternd, was alles geschehen war, so lange sie schliefen. Vernachlässigte und missachtete Bienen konnten viel Unglück über das Haus bringen. Deswegen sagt man in England noch heute “Tell it to the bees“, wenn etwas Wichtiges passiert war.

Auch heute noch werden an Imbolc Lichter- Prozessionen von Kindern durchgeführt. Sie verkörpern das Neue, die Unschuld und sie wissen, dass der junge Sonnenkönig in diesen Tagen einer von ihnen ist.


Die Abkehr vom Winter

Imbolc ist auch ein Fest der Reinigung, bei dem man sich ebenfalls mit Eschenzweigen oder Birkenreisig „abkehrte“. Die Wintergeister der Dunkelheit sollen hinter uns zurück bleiben, wir blicken nach vorne, in das neue Licht und warten darauf das zu Ostara (Ostern) die Birke als Junge Maid wieder ihr grünes Festgewand anlegt.


Frühjahrsorakel & Kraftsteine

An Imbolc kann man wundervoll Orakeln. Die Klarheit, die sich in diesem Fest spiegelt, hilft uns klar zu sehen. Wer möchte kann auch eine schöne Meditationsreise in das Winterland von Frau Percht machen, wo sie als Eiskönigin regiert und darauf achtet, dass alle Wurzelkinder bis zum Frühling tief schlafen. Kraftsteine für Imbolc sind Citrin, Rosenquarz, Blautopas und Aquamarin. Die Pastellfarben dieser Steine spiegeln die „Jungfräuliche Licht“ des Imbolc-Festes wieder.


Lichtkindmeditation

Nimm Dir einen Moment Zeit. Setze dich gemütlich hin und lasse Dich von Deiner Fantasie in die Welt der Träume führen. Versuche dir das hier beschriebene Bild so genau und lebendig wie möglich vorzustellen und du wirst den Zauber von Imbolc spüren:

Wir versammeln uns um die Eberesche, die uns in ihren Wintertraum einlädt. Sie ist ein Baum voll Kraft und wir spüren den Schutz und die Ruhe die von ihr ausgeht. Veilchen und Lavendel erfüllen die Luft mit ihrem Duft und machen sie milder und gnädiger.
In unserer linken Hand halten wir den Aquamarin. Er verströmt ein klares hellblaues Licht das uns deutlich sehen lässt und verstärkt unsere Treue zu uns und zum Leben. In der rechten Hand halten wir den Citrin, er verströmt freundliches, warmes, hellgelbes Licht, schenkt uns Fröhlichkeit und geistige Erfrischung.

Das Lichtkind

Noch ist das Lichtkind jung und wir nehmen es beschützend in unsere Arme. Wir spüren wie es langsam zum Sonnenkönig heranwächst, wie das Licht Tag für Tag immer kräftiger wird. Es dehnt sich aus und nimmt immer mehr Raum ein. Ebenso wie das Tageslicht wächst auch das Licht in uns selbst. Es wächst unsere Liebe und unsere Hoffnung, doch wir wissen es braucht Zeit. Nur was langsam wächst, das wächst mit Beständigkeit.
Wir dürfen mütterliche und beschützende Gefühle zulassen und wir umarmen uns selbst und geben uns Mut. In der Stille spüren nach unserem inneren Kind das sich auch manchmal fürchtet und einsam ist und schenken ihm Wärme und Zuversicht. Wir dürfen träumen und fantasieren. Wir ziehen Kraft aus der Gemeinschaft und spüren, dass wir sind nicht allein sondern ein Teil eines Ganzen sind.

Die Kerzen

In unserer Mitte brennen drei Kerzen: Eine hellblaue, eine hellgelbe und eine rosafarbene. Sie sind das Versprechen des Lichtkindes an uns denn das Licht kehrt nun zurück. Sie zeigen uns auch die Macht der Fantasie, denn alles ist hier und jetzt möglich.
Und so finden wir uns wieder im Hier und Jetzt. Wir fühlen das wir mächtig sind und das wir etwas bewegen können. Das wir Eins mit uns selbst sind und das wir gesegnet und beschützt sind.
So war es, so ist es und so wird es immer sein.