Die moderne Bezeichnung Fluorit ist seit 1797 geläufig und stammt von dem italienischen Physiker Carlo Antonio. Früher jedoch schrieb Georgius Agricola 1530 über dieses Mineral als “Fluores” (fluore = fließen). Der ältere Name Flussspat geht zurück auf eine Abhandlung von Axel F. Cronstedt im Jahre 1785.
In seiner farblosen Reinform gilt die chemische Bezeichnung Calciumfluorid. Weitere Bezeichnung lauten, je nach Farbgebung, Nutzung und Herkunft auch afrikanischer Smaragd, Glasspat, Honigspat, Hüttenspat, keramischer Spat oder Säurespat. Besonders farbenfrohe Kristalle werden umgangssprachlich auch Regenbogenfluorit genannt. Eine namensgebende Erscheinungsform ist der dunkelviolette bis schwarze Stinkspat, der beim Zerschlagen des Kristalls giftiges, stinkendes Fluor freisetzt.
Reiner Fluorit ist transparent und farblos, doch ist die Vielfältigkeit dieses Minerals kennzeichnend. Es gibt Fluorite in unterschiedlichsten bunten Farbkombinationen, die auf Einschlüssen diverser anderer Mineraleoder veränderter Kristallgitterstruktur zurückzuführen sind. Zu den Einschlüssen gehören bespielsweise Eisen, Thallium, Chrom, Mangan, Yttrium, Samarium oder Calcium. Insgesamt ist Fluorit eher spröde und brüchig und hat einen glasartigen Glanz bis hin zu durchscheinender Transparenz. Mineralogisch gehört Fluorit zur Klasse der Halogenide.
Noch heute wird Fluorit im Schwarzwald abgebaut, ist aber auch in Spanien, England, Mexiko, USA und vor allem in China u.a. Länder zu finden. In der Natur findet man Fluorit in würfelförmigen oder oktaedrischen Kristallen.
Bereits im Mittelalter wurde er als Flussmittel in der Verhüttung verwendet und hat daher auch den Namen Flussspat. Mit seiner Mohshärte von 4 ist er für die Schmuckverarbeitung nur bedingt geeignet. Auch in der Glas-, Metall- und Keramikindustrie wird er vielfältig genutzt und bildet zum Beispiel den Ausgangsstoff von Flusssäure. Speziell der aus England stammende blaue Fluorit hat unter Sammlern eine Sonderstellung und ist als „Blue John“ bekannt.
Fluorit kann mit den Mineralen Kunzit, Smaragd und Apatit verwechselt werden. In seinem violetten Erscheinungsbild wird er auch als falscher Amethyst bezeichnet. Um die Farben eines Steines zu verändern, kann er gebrannt oder bestrahlt werden.
Einmal pro Woche kann der Fluorit unter warmen, fließenden Wasser entladen und gereinigt werden. Für die energetische Reinigung kann er alternativ auch trocken in einer Schale mit Hämatit entladen werden. Wieder aufgeladen wird er in der Sonne oder in einem Bergkristallbad.
Unter Fluoreszenz versteht man ein Leuchten der Mineralien unter UV-Licht. Dieser Effekt wurde bei Mineralien 1843 bei Fluorit festgestellt. Fluorite zeigen eine besonders ausgeprägte Fluoreszenz in Violett und Blau. Die Ursache der Fluoreszenz liegt am Kristallgitterbau und den in diesem eingebauten Fremdionen. Damit Mineralien leuchten müssen diese zunächst durch z.B. UV-Licht vom energetischen Grundzustand auf ein höheres Energielevel gebracht werden. Sinken die Ionen zurück auf ihr normales Energielevel geben sie Energie in Form von Licht ab.
Die antiken Griechen nannten den farbenfrohen Fluorit Regenbogenstein und glaubten die leuchtenden Farben kämen von Regenbögen, die in den Stein eingeschlossen seien. Entsprechend steht er für den Himmel, das Element der Luft, für Freiheit und Beweglichkeit. Allgemein wird der Fluorit mit auch geistiger Klarheit und Objektivität assoziiert.
Da Fluorit Energie umwandeln und abgeben kann (beispielsweise UV-Licht als sichtbares Leuchten) spielt er in der Spiritualität und der Energiearbeit eine besondere Rolle. Vor allem die seltenen Oktaeder sollen hierbei die Kräfte des Fluorites am stärksten hervorheben.
Die Heilsteinkunde ordnet einfarbige Fluoritkristalle bestimmten Sternzeichen und den entsprechenden Chakren zu. So fühlen sich die gelben, rosafarbenen und hellgrünen Fluorite dem Sternzeichen Wassermann hingezogen. Sie nennt man Wassermann-Fluorite und ordnet sie dem Kehlkopf-Chakra. Die blau-grünen, dunkelgrünen, blauen und violetten Fluorite stehen für das Sternzeichen Fische und das Scheitelchakra.
Ebenso soll er hervorragend zum Neutralisieren negativer Energien und zur Reinigung von Aura und Chakren geeignet sein. Natürlich kann man dem Fluorit auch einen Platz in Räumen zugestehen, nicht nur als dekoratives Element, sondern auch als Energiequelle um eine bestimmte Atmosphäre zu erschaffen. Der Fluorit trägt auch eine sehr offenherzige, sanfte Natur in sich und lässt sich sehr gut mit anderen Steinen kombinieren.