
Litha und die Feste im Jahreskreis
Litha, die Sommer-Sonnenwende
Am 20. oder 21. Juni erreicht die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel und, zumindest auf der Nordhalbkugel, markiert dies die kürze Nacht und den längsten Tag des Jahres. Bekannte Namen für dieses Fest sind neben Litha auch Mittsommer oder Sommer-Sonnenwende.
Ein Fest der Lebenskraft, des strahlenden Lichtes und der Fülle
An Litha feiern wir die üppige Vegetation, die Wärme und das herrliche Wetter. Die Sonne wird alle Früchte in den nächsten Woche zur Reife bringen und wir sind dankbar für diese Fruchtbarkeit und die Fülle der Erde. Auch unsere eigenen Projekte können jetzt die volle Sonnenkraft erhalten und dem Licht entgegenwachsen.
Es ist Halbzeit: Ein Wendepunkt im Jahreskreis
Die eine Hälfte des Jahres ist bereits vorüber und es ist an der Zeit einmal Bilanz zu ziehen. Was hatten wir uns in den Rauhnächten für dieses Jahr vorgenommen? Wie weit sind unsere Projekte gediehen? Was ist uns in dieser ersten Jahreshälfte gut gelungen? Haben sich unsere Pläne geändert? Und was benötigt jetzt besonders unsere Aufmerksamkeit?
Wenn wir jetzt noch etwas Neues anfangen wollen, dann macht uns der Sonnenkönig Feuer unter dem Hintern, denn so langsam wird es höchste Zeit.
Gottheiten und Rituale zur Mittsommer-Zeit
Das Fest des Sonnenkönigs
Dieser Höhepunkt des Lichtes ist ein magischer Wendepunkt im Jahreskreis, denn der Sonnenkönig ist auf dem Höhepunkt seiner Kraft angekommen. Da er auch der Kornkönig ist weiß er, dass er im Winter zusammen mit der Vegetation sterben muss und bereitet sich langsam darauf vor. Seine treue Gemahlin steht ihm zur Seite und übernimmt nach und nach seine Aufgaben in der Welt. Doch der Herbst ist noch weit und jetzt im Sommer freuen wir uns über die Gaben, die der Sonnenkönig mit seiner Wärme zur Reife bringen wird. Getreide und Früchte für unsere Körper, Blumen und Kräuter für die Seele.
Je nach Tradition und Pantheon wird der Sonnenkönig unter verschiedenen Namen geehrt. Unter den nordischen Göttern ist es Baldur, im keltischen wird der Gott Lugh mit dieser Zeit assoziiert.
St. Johanni und die Johannisfeuer
Auch im christlichen Glauben werden um die Zeit der Sommer-Sonnenwende große Feuer entzündet. Denn in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni brennen die Johannisfeuer, mit denen man die Geburt von Johannes dem Täufer feiert. Nach ihm wurde übrigens auch das Johanniskraut umbenannt, das viele wertvolle ätherische Öle enthält und dessen Blüten zu genau dieser Zeit wie kleine Sonnen auf der Wiese leuchten. Johanniskraut hieß früher Balderskraut und ist dem Gott Baldur geweiht.
Litha im Rad des Jahres
An Litha feiern wir den Sonnenhöchststand, denn danach werden die Tage wieder kürzer.
Litha ist das Gegenstück zum Julfest, der Winter-Sonnenwende. Dabei liegen beide Sonnenwendfeste auf der Lebensachse des Weltenbaums sie sind gleichwertig, das Abwärts ist genauso wichtig wie das Aufwärts. Wenn wir Litha feiern stehen wir im Licht und wissen dass die Dunkelheit auf uns wartet. Wenn wir das Julfest feiern stehen wir im Dunkel und wissen, dass das Licht wiedergeboren ist. Es ist das Gleichgewicht von Licht und Schatten im ewigen Zyklus des Lebens von Geburt, Wachstum und Tod.
Rituale und Bräuche um Litha
Die Sommer-Sonnenwende hat schon seit vielen Tausend Jahren eine hohe Bedeutung für die Menschen. Das zeigen zum Beispiel die megalithischen Strukturen wie die Steinkreise in Europa und in anderen Teilen der Welt, die als Kultstätten mit Sonnenkalender gelten.
So ist das berühmte Stonehenge in England auf den Sonnenaufgang zur Sommer-Sonnenwende ausgerichtet, die Steinmonumente in Newgrange in Irland hingegen auf die Winter-Sonnenwende. Und auf Malta zeigen die Ausrichtungen von Megalithen sogar zusätzlich zu den Sonnenwenden auch auf die Tag- und Nachtgleichen.
Die Sonnwendfeuer in der Mittsommernacht
Noch heute lodern auf den Kultplätzen in dieser Nacht heilige Feuer und manchenorts rollen noch heute feurige Räder die Berge hinunter, um die Sonne symbolisch auf ihrem Weg zu begleiten. Diese Sonnenwendfeuer sollen die Sonne auch in der Nacht unterstützen und die Dunkelheit ganz und gar besiegen.
Auch gelten diese Feuer als segnend und schützend und das Springen über das Feuer ist ein bekanntes Reinigungsritual das Glück und Fruchtbarkeit bringen soll.
Heilende Tautropfen und Kräuter

Kräuterbündel
Neben dem Element Feuer wird auch dem Element Wasser zur Sonnenwende besondere Magie zugeschrieben. So sollen die Tautropfen des nächsten Morgens über heilende Kräfte verfügen.
Viele Hexen und Heiden machen an diesem Tag ausgedehnte Spaziergänge und “lesen” die Kräuter die am Rande ihres Weges stehen. Denn was wir heute finden, das werden wir im Winter brauchen. Die Kräuter und Pflanzen die uns heute begegnen sind gesegnet und viele binden sich kleine Sträuße, die durch den Rauch des Feuers gezogen und dann getrocknet werden. Oder man windet sich “Sonnenwend-Gürtel” aus Johanniskraut.
Andere Kräuter die um diese Zeit blühen und zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten bieten sind Kamille, Eisenkraut, Beifuß und die Rose. Ebenso Sonnenblumen, die ihr Gesicht stets der Sonne zuwenden und Ringelblumen mit ihren gelben Blüten
Die Farben der Sommer-Sonnenwende sind Gelb, Orange und Rot und entsprechende Kraftsteine sind Bernstein, Citrin, Karneol und Orangenkalzit.
Als heiliger Baum zum Sonnenhöchststand gilt die Eiche, denn sie symbolisiert Stärke und Langlebigkeit.
Gestalte dein persönliches Sonnenwend-Ritual
Vielleicht hast du bereits einige Inspirationen bekommen, wie du dich besonders auf die Energie dieser sonnigen Zeit des Jahres einschwingen kannst. Hier haben wir dir ein paar Stichpunkte nochmal zusammen gefasst:
Schmücke deinen Altar

Litha Altar
Hauptsache sonnig ist hier die Devise. Und dazu gehört alles, was du mit Sonnenlicht in Verbindung bringst. Alles darf gelb, gold oder orange sein. Das fängt beim Altartuch an, vielleicht hast du einen Schal in dieser Farbe? Dann natürlich Kerzen, Steine und ein kleiner Blumenstrauß. Sogar die Räucherschale darf eine sonnige Farbe haben. Es darf sich nach Sommerurlaub anfühlen und glitzern – hier geht es um Lebensfreude pur! In einem passenden Räucherwerk findest du getrocknete Kräuter, die zu Litha passen.
Unternimm eine Kräuterwanderung
Begib dich auf einen achtsamen Spaziergang und notiere die Pflanzen, die dir auf irgend eine Weise besonders auffallen. Vielleicht genügt ein Foto für den Anfang. Im nächsten Schritt kannst du herausfinden, wie diese Pflanzen heißen und wofür sie verwendet werden können. So erweiterst du im Laufe der Zeit deine Kenntnisse in der Kräuterkunde. Mittsommer ist eine gute Zeit um damit anzufangen.
Feiert gemeinsam
Selbst wenn es nur eine kleine Kerze ist und kein großes Feuer: Gemeinsam ist oft besser als allein. Hebt das Glas zu ehren des Lichtes, der Sonne oder eines Gottes – ganz so, wie es sich für euch richtig anfühlt.
Vielleicht möchtest du auch zu einer Hexerey-Veranstaltung kommen?
Selbstreflektion und Selbstwahrnehmung
Ob allein oder in einer Runde, schaue dir das letzte halbe Jahr an und die kommende Zeit. Ein paar Leitfragen haben wir dir oben schon genannt, aber sicherlich fällt dir noch einiges dazu ein. Nimm dir ein wenig Zeit für die Innenschau und fokussiere vor allem auf das Positive – denn es ist Litha und da ist noch alles möglich!

RäucherWerk "Litha" aus dem Hexerey-Kräutergarten

Basis Räucherset inkl. Räucherwerk
