In dieser dunkelsten Nacht des Jahres wird das neue Licht geboren und ab dann werden die Tage wieder länger. Wir feiern die Geburt des neuen Lichtes, des Lichtkönigs. Im Herbst war er zusammen mit der Natur in die Erde gegangen und in den Schoß von Mutter Erde zurückgekehrt. Nun ist sein Moment der Wiedergeburt gekommen, doch noch ist es dunkel und noch ist das Licht ganz klein und schwach. Noch braucht das Jullicht den Schutz der Mutter Erde, doch der Lichtbringer wird heranreifen und uns im kommenden Sommer als Sonnenkönig die Fülle bringen.

Der Brauch die Geburt des Lichtes und des Lichtbringers zu feiern hat sich bis heute Erhalten. Es ist das Fest der Winter-Sonnenwende, das heute als Weihnachten und Heiligabend bekannt ist.

Der Jahreskreis

Als Jahreskreis bezeichnen wir den natürlichen Zyklus der Sonne und der immer wiederkehrenden Jahreszeiten. Hier in Mittel- und Nordeuropa ist der Brauch des Jahreskreises mit 8 Festen lebendig geblieben. Und obwohl wir heute ganzjährig im Supermarkt einkaufen können und die Nacht zum Tage machen, helfen uns die Jahreskreisfeste dabei, uns immer wieder an den Rhythmus der Natur anzunähern, zu reflektieren und uns zu orientieren.
Die vier Sonnenfeste wurden bereits vor vielen tausend Jahren und überall auf der Welt gefeiert, denn viele alte Kulturen haben Steinmonumente errichtet, die nach den Tagen der Sonnenwenden oder Tag- und Nachtgleichen ausgerichtet sind. Die vier Mondfeste richten sich eher nach dem Vegetationszyklus, der besonders in landwirtschaftlich geprägten Epochen von Bedeutung war.