Elemente-Serie Teil 5: Das Element Luft

Spürst du das? Etwas liegt in der Luft und die Luft knistert vor Anspannung: Ein frischer Wind kommt auf.


Das Element Luft

Das Element Luft

Die Naturkraft Luft

Die Wichtigkeit der Luft beschreibt folgende Faustregel: Der Mensch überlebt drei Wochen ohne Nahrung, drei Tage ohne Wasser und drei Minuten ohne Luft.

Im Allgemeinen bezeichnet Luft das Gasgemisch unserer Erdatmosphäre. Damit besteht das physikalische Element Luft zu 78% aus Stickstoff und zu 21% aus Sauerstoff. Den Rest machen Kohlenstoffdioxid und Spuren anderer Gase aus. Umgangssprachlich steht Luft auch für den Wind. Die Luft ist im Grunde sanft wie eine laue Briese, doch sie enthält auch die dynamische und sogar zerstörerische Kraft von Wirbelstürmen und Orkanen.

Das Element Luft steht für den Neubeginn und für Veränderungen. Ein frischer Wind sorgt für Bewegung in der Natur. Luft selbst ist unsichtbar aber durch die Veränderungen hinterlässt sie Spuren. So befreit beispielsweise  ein Sturm die Bäume von alten Ästen oder ermöglicht Flüssen sich neue Wege zu suchen. Wind bewegt. Er ist es der Wolkenberge und unsere Segelschiffe über die Ozeane schiebt.
Luft fließt und strömt in alle Richtungen. Es ist ein wunderbar ausgleichendes Element mit dem Druck abgebaut werden kann, sozusagen „Dampf ablassen“. Daher steht Luft auch für die Flexibilität von Altem abzulassen und Neues anzufangen. Der Übergang von Altem zu Neuem kann sich abrupt und schneidend kalt anfühlen oder sanft ablaufen wobei das Alte “vom Winde verweht” wird.

Wenn wir unbedingt etwas sagen wollen, dann „machen wir dem Luft“. Bei einem Streit  spricht man von „dicker Luft“ und um Distanz zur Situation zu bekommen gehen wir kurz „an die frische Luft“. Es ist ungeheuer hilfreich sich die Dinge aus der Vogelperspektive zu betrachten um sich einen Überblick zu verschaffen.

Metaphorisch steht Luft für Freiheit und Weite. Manchmal fühlen wir uns eingeengt und etwas „schnürt uns die Kehle zu. Dann muss man „sich Luft verschaffen“. Es ist der Fahrtwind der uns auf Motorrad, Cabrio oder Schiff entgegen bläst und uns fühlen lässt wie ein „König der Welt“ und voll Freiheit.
Das Element Luft steht auch für Ideen Fantasie und das Denken an sich. Der Himmel ist die Welt der Träume und Wünsche. Hier bauen wir Luftschlösser. Doch die Luft steht nicht nur für Träumereien, denn die Themen dieses Elements sind auch Vernunft und die Verstandesebene.


Atem und Stimme

Wir benötigen die Luft des Ausatmens für unsere Stimme und um uns mit ihr Mitzuteilen. Der Ausspruch „Da bleibt mir die Luft weg“ macht uns sprachlos. Wer „in ein Korsett geschnürt“ ist kann nicht frei Atmen und manchmal sitzt der Schlips zu eng.

Das Element Luft steht auch für die Verständigung. Kommunikation ist ein wichtiger Weg sich mitzuteilen, seinen Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen und sich zu entfalten. Die Luft trägt den Schall kilometerweit. Nicht nur zwischen Menschen und Tieren findet dieser luftige Austausch statt, denn die Luft trägt auch Blütenpollen, Duftstoffe und viele kleinsten Teilchen die der Natur zur Verständigung dienen.

Kommunikation entsteht unter anderem durch Aussprechen und Zuhören. So steht die Luft auch für den Austausch.
Wir atmen Sauerstoff ein und Kohlenstoffdioxid aus und schon der Mediziner Konstantin Pavlovich Buteyko nannte die schnelle Brustatmung als häufige Ursache von Krankheiten. Er empfahl für etwa zwei Sekunden in den Bauch zu atmen, die Luft dort kurz zu halten und anschließend die Lungen innerhalb von weiteren zwei Sekunden wieder zu entleeren (siehe auch Beitrag „Erdungsatem“). Es ist es auch möglich, durch verschiedene Atemtechniken bestimmte Bewusstseinsebenen zu erreichen.


Luft-Eigenschaften

Die Luft hilft Dir in chaotischen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und den Überblick zu behalten. Das ermöglicht schnelles Handeln und klare Entscheidungen. Es ist die Fähigkeit, Situationen rational in ihre Aspekte aufzuteilen und jeden Aspekt einzeln zu prüfen. Wer das Luftelement auf ausgewogene Weise lebt, hat einen klaren, scharfen und schnellen Verstand mit der Fähigkeit, logische Zusammenhänge leicht zu erkennen. Diese Menschen arbeiten gerne mit ihrer Vorstellungskraft und versuchen für alles eine Erklärung zu finden.
Auch Kreativität und Ideenreichtum sind charakteristische Luft-Eigenschaften. Dazu gehören auch das Schreiben, die Kunst, die Intuition, die Sprache, die Musik und das Vermitteln von Wissen ebenso wie das Lernen.

Luft ist nicht nur das Element des Intellekts  und des Geistes sondern auch der Leichtigkeit. Luftmenschen sind sehr offen und lieben spontane Ideen und neue Erfahrungen. “Er ist ein rechter Luftikus” sagt man zu Menschen die sich nicht festlegen wollen und nichts allzu ernst nehmen. Luftig und leicht, das trifft wohl auf solch eine Person zu. Genau diese Beweglichkeit zeichnet Luft-Menschen aus und zeigt sich in ihrer Anpassungsfähigkeit und dem Suchen nach neuem Wissen, Ideen, Informationen und intellektuellen Aufgaben.

Luftmenschen reden gern und haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Beziehungen und Geselligkeit. Es fällt ihnen sehr leicht mit Menschen anzufreunden und sie können gut auf andere einwirken indem sie ihre Ideen zur Weiterverarbeitung anbieten.

Zu viel Luft

Mit einem Übermaß an Luft erscheinen Vernunft und Rationalität als die einzig gültigen Entscheidungskriterien, während körperliche, emotionale und spirituelle Bedürfnisse als unwichtig eingestuft werden.
Heutzutage ist es geradezu typischer Zeitgeist, dass bei Entscheidungen die Ratio die Herrschaft übernimmt und die Emotionen beiseite geschoben werden. Pro und Contra werden gründlich gegeneinander abgewogen und verschiedene Argumente werden verglichen und bewertet. Häufig kommt es dabei sogar zur Unsicherheit und Entscheidungsschwäche, da mit logisch-rationalen Mitteln nicht immer eine sinnvolle Entscheidung getroffen werden kann. Vor lauter Details geht der Blick für das große Ganze verloren. Unsere Intuition und unser „Bauchgefühl“ werden dabei oft überhört.

Wer sich in seiner Gedankenwelt verliert hat zwar viele kreative Ideen, bekommt jedoch keine davon in die Tat umgesetzt da die Verbindung zum Boden fehlt. Auch die Mitteilung dieser Ideen an die Mitmenschen kommt zum erliegen.

Da die Vernunft über das Gefühl gestellt wird führt zu viel Luft häufig zu emotionaler Kälte. Es kommt zu einem Mangel an Mitgefühl anderen und auch sich selbst gegenüber. Dies wiederum führt zur Vereinsamung der eigentlich geselligen Luftmenschen und einer stark geschwächten Fähigkeit sich verbal mitzuteilen und die Dinge so auszusprechen wie sie wirklich gemeint sind.

Mit einem starken Luftaspekt ist man manchmal etwas zu sehr von sich selbst überzeugt. Es hilft ungemein sich vor Augen zu führen, dass letztlich ist jede Meinung interessant ist.

Zu wenig Luft

Ein Mangel an Luftenergie führt dazu, dass das Denken langsam und schwerfällig ist und dass logische Zusammenhänge nur schwer verstanden werden. Das ist übrigens nicht (nur) metaphorisch gemeint sondern passiert tatsächlich mit zu wenig Sauerstoff im Blut. Für unsere Denkleistung braucht unser Gehirn eine gute Durchblutung und somit eine gute Sauerstoffzufuhr, sonst ist es nicht möglich komplexe Strukturen zu begreifen. Somit wird es schwer Neues zu erlernen oder sich ungewohnten Situationen zu stellen.

Mit zu wenig Luft fällt es schwer Details als Elemente einer übergeordneten Struktur zu erkennen oder überhaupt Details zu identifizieren. Das Handeln ist spontan, von Emotionen oder Intuition geleitet und wenig reflektiert.

Es fällt ungeheuer schwer die eigenen Wünsche und Gedanken wahrzunehmen und anderen mitzuteilen. Durch diese Kommunkationshürde und die Schwierigkeiten mit anderen zu kommunizieren besteht auch die Gefahr zu vereinsamen. Das andere Extrem ist ein schier endloser Redefluss und schnelles, inhaltloses Geplapper.


Mit dem Element Luft arbeiten

Wer es schafft sich mit den vier Elementen, Feuer, Wasser Erde und Luft zu verbinden und sie harmonisch in sein Leben zu integrieren, dem steht einen ausgeglichenes Leben bevor. Eine gesunde Einstellung und eine gute Work-Life-Balance.

Dafür musst Du das Element Luft in Dir erst einmal kennenlernen! Wo bist du zu luftig und baust nur Luftschlösser? Wo fehlt es dir an Verständnis anderen gegenüber? Nimmst Du für Deine Wünsche und Bedürfnisse wahr und bringst sie zum Ausdruck?

Schenke dem Element Luft ein wenig Deiner Aufmerksamkeit und fühle in Dich hinein, wie du auf Luftenergie reagierst. Hier haben wir ein paar einfache Beispiele wie Du Dich mit dem Element Luft verbinden kannst:

  • gehe spazieren und genieße die frische Luft
  • treibe Sport und komme so richtig außer Puste
  • nehme dir Zeit für eine Fantasiegeschichte, stelle sie dir so genau wie möglich vor und schreibe sie wenn möglich auf
  • triff dich mit Freunden und philosophiert ein wenig herum oder diskutiert über aktuelle Themen. Denkt daran, dass jede Meinung interessant ist
  • erlaube Dir eine verrückte Idee. Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was wäre das?

Luftmeditation

Stelle Dir vor Du bist eine Daunenfeder im Wind. Du bist federleicht und doch recht voluminös. Jeder Lufthauch wirbelt dich mal hierhin und mal dorthin, lässt Dich tiefer absinken oder höher aufsteigen. Höher und höher geht es, Du spürst wie Du durch verschiedene Luftschichten kommst, die sich in ihrer Temperatur unterscheiden. Nun kannst du schon die Welt aus der Vogelperspektive sehen. Blicke hinab uns siehe wir übersichtlich unsere Kultur doch angelegt ist: Wie ein Schachbrett. Lasse dich noch ein wenig von der Luftströmung tragen und von der Sonne wärmen. Genieße das Gefühl der Leichtigkeit.

Plötzlich verändert sich alles und von jetzt auf gleich bist du schnell wie der Wind. Eine Schwalbe hat Dich aus der Luft gegriffen und bringt Dich zu ihre Nest. Alle Farben rasen jetzt an Dir vorbei und lassen keine Konturen mehr erkennen. Deine Form wird vom Gegenwind förmlich zusammengedrückt und die Luft fühlt sich sehr hart an. Sehr deutlich spürst du den Zusammenstoß mit einem Pollenkorn.

Doch der Vogel überlegt es sich anders und lässt Dich los. Schlagartig bleibt die Welt um dich herum stehen und du erkennst wieder die Bäume, Felder und Wege unter Dir. Nun kannst Du Dich wieder gemütlich von der Luftströmung auffangen und tragen lassen. Ganz langsam sinkst du der Erde entgegen. Spüre die Schwerkraft und werde Dir Deines Körpers wieder bewusst. Kehre langsam in den Alltag zurück und genieße die innere Wärme. Vielleicht bekommst Du gerade den Impuls etwas zu tun?


Die Arbeit mit den Elementen

Du kannst die anderen drei Elemente nutzen, um deine Feuerkraft auszugleichen. Es empfiehlt sich erst einmal durch Meditation und Visualisierung Erfahrungen darüber zu sammeln, wie die Elemente miteinander interagieren. Es kann auch sehr hilfreich sein, sich auf YouTube ein paar Dokumentarfilme über die Elemente anzusehen. Eine goldene Regel lautet: Wie Außen so Innen. Je besser du die Elemente in der materiellen Welt verstehst, desto intensiver kannst Du mit ihnen auf energetischer Ebene arbeiten.

Wenn Feuer die Begeisterung und die Kraft für eine Idee ist, das Wasser die emotionale Wiege, dann ist die Luft die Organisation und die Formel.

Element Luft und Element Wasser

Luft und Wasser sind eine sehr fundamentale Kombination, denn beide fließen und global gesehen sind sie es die unser Klima erschaffen und regulieren. Sie bringen den Regen und trennen das Salzwasser vom Süßwasser. Ohne die regulierende und ausgleichende Kraft der Luft währen wohl alle Kontinente Wüsten. Kommt jedoch zu viel Luft in Bewegung so entstehen  große Wirbelstürme und das auch zumeist auf den Ozeanen.

Element Luft und Element Erde

Die Zusammenarbeit von Luft und Erde ist am leichtesten zu verstehen wenn wir die Erde nicht nur als den Boden unter uns sehen sondern auch als unseren Körper selbst und die Pflanzen und Tiere um uns herum. Die Pflanzen atmen meist Kohlendioxid ein und Sauerstoff aus, während wir Sauerstoff ein und Kohlendioxid ausatmen. Es ist eine sehr direkte Verbindung allen Lebens auf diesem Planeten.

Element Luft und Element Feuer

Luft und Feuer sind das wohl komplizierteste Paar von allen. Es ist eine einseitige Abhängigkeit, denn das Feuer braucht die Erde und die Luft um brennen zu können. Die Luft braucht das Feuer nicht wirklich, gewinnt aber durch Wärme an Beweglichkeit. Die beiden Elemente führen eine wortwörtlich feinstoffliche und grazile Beziehung. Bei Erwärmung dehnt sich Luft aus, da sich die Moleküle stärker bewegen wollen. Hat sie für dieser Ausdehnung nicht genügend Platz ensteht enormer Druck der sogar Eisen verbiegen kann. Auch kalte Luft kann unerbittlich sein und ein schneidend kalter Wind kann sehr schmerzhaft sein. Warme Luft steigt auf und kalte sinkt ab, ebenso wie das beim Wasser geschieht. Das Feuer bringt also beide Elemente in Bewegung.

Luftrituale

  • Abgrenzung: Verschaffe Dir Raum in einer beengenden Situation und betrachte sie aus der Vogelperspektive. Nimm eine beobachtende Perspektive ein und sammle ganz sachlich alle Fakten. Blicke hinab auf all die unterschiedlichen Aspekte die zur Situation beitragen und gehe in die Objektivität, denn jede Meinung ist interessant. Bilde dir eine Meinung und treffe eine Entscheidung.
  • Abtrennen und Loslassen: Löse eine Verbindung zu einer anderen Person oder einen Gegenstand die du eigentlich garnicht mehr möchtest, wie beispielsweise ein Geschenk das Dir noch nie gefiel und über das Du dich im Grunde nur ärgerst. Stelle Dir Deine emotionale Bindung dazu vor wie eine farbige Schnur die Dich damit verbindet. Wenn du diesen Gegenstand nun vergräbst, weiterverschenkst oder wegwirfst, unterstütz Dich die schneidende Eigenschaft der Luft diese Verbindung zu durchtrennen und Dich so zu befreien.
  • Neues willkommen heißen oder Altes verändern: Verschaffe Dir Leichtigkeit im Umgang mit deiner Umwelt und möglichen Veränderungen indem Du Dich ganz bewusst dem Element Luft zuwendest. Nutze Atemtechniken, stelle Dich draußen in den Wind oder räuchere eine Räuchermischung für die Leichtigkeit (wie zum Beispiel unsere Hoffnung). Prüfe immer wieder die Bodenhaftung: Stabilität ist gut, Unflexibilität nicht. Gehe ins Vertrauen, lasse Dich ein wenig treiben und lass ich überraschen wohin der Wind Dich trägt.

Luft-Symbole und -Werkzeuge

  • Der Luft wird der Osten wo die Sonne aufgeht als Himmelsrichtung, der Frühling als Jahreszeit und der Vormittag als Tageszeit zugeordnet. Eben alles was mit Neubeginn zu tun hat.
  • Als seine Farben werden Gelb, Weiß, Hellviolett und Hellblau genannt, alles Farben des Himmels bei Tage.
  • Das Element Luft wird dem männlichen Prinzip (nach außen abgebend) zugeordnet.
  • Das Werkzeug (Elementarwaffe) der Luft ist der Dolch, auch Anthame genannt. Auch Federn sind starke Luft-Werkzeuge.
  • Seine geometrische Form der Oktaeder
  • Die drei Sternzeichen Zwilling, Waage, Wassermann sind Luftzeichen
  • Sylphen und Feen sind seine Wesenheiten.
  • Heilsteine sind zum Beispiel Topas, Fluorit und Bergkristall

Weitere Informationen in dieser Richtung findest Du auch in unserem Blogbeitrag über: